Bavarian Dry Hop Lager von Himburgs Braukunstkeller

November 06, 2023Nour Maarouf

So, ist etwas her, dass ich eine Bierrezension geschrieben habe, aber das Bier hat mich gerade dazu getrieben eine zu verfassen. Das „Bavarian Dry Hop Lager“ (BDHL) von Himburgs Braukunstkeller.

Alexander Himburg war Anfang November im Bierhandwerk in Freising zu Gast und stellte sein Sortiment vor. Ebenso lud er zum Mandarina Battle, in welchem zwei unterschiedliche Chargen „Mandarina Bavaria“ verkostet wurden. Als besonderes Highlight stellte er dann noch sein neuestes Baby vor, das Dry Hop Lager. Und BÄÄM, da hat er mich 101% erwischt. Was ein Bier.

Ich bin ja auch ein Freund von Ales in jeder Stärke und Hopfungsintensität, wovon Alexander ja einige geile Exemplare im Programm hat (Stichwort: Amarsi) und dieser Stil sein Steckenpferd ist. Doch ein schön sauberes Lager Bier, mit dem besonderen Etwas, ist mir genauso lieb, da ich mit so einem Bier nicht nur 2-3 Falschen auf einmal, sondern nen ganzen Abend trinken kann (und ab und an hab ich da halt einfach Bock drauf). Quasi eine Alterative zu den „Trinkbieren“ für meine Stammkneipe in Freising. Denn was das betrifft, ist mein „Durst“ noch sehr klassisch. Wenn´s mal ein paar Biere mehr am Tresen werden, darf bzw. soll es dann auch gerne ein Lager/Helles/Pils sein.

Meistens starte ich solche „socialising“ Abende mit ein paar Ales oder ähnlichen Bieren. Aber ab einem gewissen Punkt ist der „Kanal“ einfach zu belegt und ich bin froh über schlankere, subtilere Biere, die einem an diesem Punkt leichter und trinkfreudiger runtergehen. Doch nun hat Alexander Himburg etwas auf den Markt gebracht, dass diesen abendfüllenden Bieren echte Konkurrenz macht – besonders bei Craft-Beer Fans wie ich es bin.

 

Aussehen:

Also im Glas steht das Dry Hop Lager wie ein klassisches Kellerbier. Goldgelb mit einer leichten Trübung bzw. Opaleszenz. Eine feinporige Schaumkrone deckt das Glas ein und ich habe jetzt beim Tippen dieser Zeilen schon wieder Bock auf das Bier. Das Label ist, wie ich finde, im sehr straighten und ansprechendem Braukunstkeller Design gehalten. Die dominierende Farbe ist hier weiß, als Akzent blau und hebt sich so von den Ales ab, die alle als Hauptfarbe schwarz nutzen. So ist im Regal ein schneller Unterschied gegeben welche Biere ober- bzw. untergärig sind. Abgefüllt ist das Bier in der 0,33l Longneck Flasche.

Geschmack:

…jetzt geht’s los,… in der Nase weht ein leichter Malzgeruch gepaart mit feinen aber deutlich wahrnehmbaren Citrusnoten. Der doch schlanke Körper des Lagers lässt den Hopfen besser durchscheinen als bei einem Ale und kommt so richtig fein zur Geltung. Am ehesten erkenne ich Mango bzw. Maracujanoten. Im Mundgefühl nimmt sich die exotische Fruchtigkeit zurück. Das ist aber eben das Geile an dem Bier. Eine subtile Hopfenblume und Fruchtnote schwingt im Mundgefühl mit, aber eine angenehme Rezenz, super balancierte Malznoten und ein ideal ausgeglichener Abgang zwischen Bittere und Frucht begleiten das Bier in den Magen. HERRLICH. Als ich den ersten Schluck getrunken habe, habe ich dann mal sofort das Glas leergemacht. Das nennt man Drinkability. Das Bier überzeugt durch seine Frische, Ausgeglichenheit und beim Braukusntkeller, fast schon zu erwartenden Hopfeneinsatz (mit Citra, Simcoe, Perle, Hallertauer Mittelfrüh, Hersbrucker & Smaragd auf 30 IBU). Das Besondere jedoch ist, dass Alexander hier dem Lager Bierstil Rechnung träg.t Das Bier ist nicht zu übertrieben bitter oder fruchtig. Die Dosagen im Sudhaus wie beim Kalthopfen sind angemessen und gefühlvoll abgestimmt. #WellDone

Fazit: Ich bin massiver Fan. In der Nase, als ob man durch den Hopfengarten geht. Beim Trinken eine „Trinkgefälligkeit“ wie ein frisches Kellerbier. Toll.

Hintergrund:

Alexander Himburg braut seit einiger Zeit in der Brauerei Hofmark im Bayerischen Wald. Aus diesem Grund und da er seinen Firmensitz nach München verlegt hat, wollte er seiner neuen bayerischen „Unternehmensheimat“ ein Bier widmen, dass der Tradition des Freistaates mit Alexanders Hopfenliebe vereint. Gelungen. Sehr sogar. Lieber Alexander, Gratulation zu diesem tollen Bier!

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